Peking 北京
Fast das Erste, das wir in Peking zu sehen bekamen, ähnelte dem Tor aus Berlin-Marzahn. Ein gutes Omen!

Auf dem Weg zum Hotel
Diese Frau fiel uns auf. Um ehrlich zu sein, erst ihr Besen. Sie ließ sich gern fotografieren. Einen Deutschen musste das verblüffen, kein Mißtrauen, kein Protest! Kein böser Blick! Nanu!
In China ließen sich ALLE gern fotografieren und fotografierten selbst ununterbrochen. Auch wenn man ihre Kinder fotografierte, betrachteten sie es als Wertschätzung und damit machte man sie überaus stolz. Ein Paradies für Freunde der unbefangenen Menschen-Fotografie (allerdings staatlich überwachtes Internet).
In China ließen sich ALLE gern fotografieren und fotografierten selbst ununterbrochen. Auch wenn man ihre Kinder fotografierte, betrachteten sie es als Wertschätzung und damit machte man sie überaus stolz. Ein Paradies für Freunde der unbefangenen Menschen-Fotografie (allerdings staatlich überwachtes Internet).

Der neue Sommerpalast 頤和園 / 颐和园
Hier trafen wir auf einen malerischen See, den Endpunkt des Kaiserkanals. Der wundervolle Garten mit seinen grandiosen Bauten und einem traumhaften Spazierpfad ist ein einzigartiger Ort der Ruhe und Entspannung. Die Superlative reichen einfach nicht aus. Ein wenig gewöhnungsbedürftig in diesem UNESCO Welterbe war, dass überall leise, chinesische Musik eingespielt wurde, nur von Warnungen unterbrochen, nicht zu rauchen und Ordnung zu halten.




Oh! Dieses Schiff ist aus Stein
Wie kommt das denn? Ganz einfach! Den Park anzulegen, kostete natürlich Geld. Zumal er immer wieder zerstört wurde. 1885 nahm man einfach Gelder, die für den Flottenausbau bestimmt waren. Das Marmorboot soll daran erinnern.
Kalligraphie in Peking
Im Garten des neuen Sommerpalastes. Ein Gefäß mit Wasser und einen großer Pinsel, mehr brauchte der Könner nicht. Oder die Könnerin? Wir waren uns nicht ganz sicher. Das Kunstwerk ist sehr flüchtig. Nach einigen Minuten war alles wieder verschwunden.
Hutong 衚衕 / 胡同
Aus dem Fenster unseres Hotels in Peking konnten wir beobachten, wie eines der alten Hutongs abgerissen wird. Besser gesagt, es zerfällt langsam. Noch leben hier sogar Menschen, wie wir sehen konnten, denn auch am Abend brannte dort noch Licht und die Bewohner saßen draußen vor der Tür und unterhielten sich.
Viele Hutongs wurden aber auch schick hergerichtet, zum Beispiel als Wohnungen, Hotels oder Tiefgaragen.

Dortmund gegen Bremen
Was macht man vor dem Hotel-Fernseher, wenn man kein Wort Chinesisch versteht? Kein Problem. Man schaut im indischen Sportkanal deutsche Fußballspiele. Bei Nachrichtenkanälen wie CNN oder BBC World (vermutlich nur in einigen Hotels zu empfangen) erfährt man allerdings nichts über die Ereignisse in Hongkong. Wenn das Wort fällt, gibt es eine minutenlange Schwarzblende. Leider kein Scherz!
Das chinesische Nationalmuseum 中國國家博物館 / 中国国家博物馆
Wir besuchten es und mussten schon staunen. Diese Beispiele für den Personenkult in einer Diktatur trafen auf großes Interesse bei Jung und Alt. Schwer zu beurteilen für uns, ob solche Bilder die Dauerausstellung sind oder ob man sie nur für das Jubiläum aus dem Depot geholt hat. Ach, was rede ich hier. Das Bild mit dem chinesischen Parteiführer Xi Jinping (Mitte) ist ganz bestimmt noch nie im Depot gewesen.





Es gab auch Beispiele für traditionelle und modernere Kunst, Ölbilder einfacher Leute und zu unserer großen Überraschung stand neben Mao Zedong sein Erzfeind Tschiang Kai-Schek.






Peking schmückte sich für den 70. Jahrestag am 1. Oktober 2019
Die Ziehharmonikasperren
An solchen Absperrungen, von denen es in der Nähe des Tian'anmen Platzes hunderte gab, endete unser Spaziergang zu den Feierlichkeiten. Auf den Platz des himmlischen Friedens, nur einen Kilometer entfernt, durften wir und die 'normalen Pekinger' an diesem Tag nicht. Dort feierte die Partei- und Staatsführung mit einem extra herbeigeholten Jubelvolk. Deren Busse warteten in den Nebenstraßen auf ihren Rücktransport.
Der Tian'anmen-Platz 天安門廣場 / 天安门广场
Hier einige Tage nach der Feier
Hier einige Tage nach der Feier
Die ängstliche Großmacht
Am Jubiläumstag haben wir den Platz nicht betreten dürfen. Den meisten Menschen in Peking ging es ebenso. Unser Eindruck: Die Partei- und Staatsführung wäre auch von den 'normalen' Pekingern und anderen anwesenden Chinesen bejubelt worden. Zu eindrucksvoll sind die Veränderungen in den letzten Jahrzehnten in China. An unserer Absperrung war die Stimmung ausgelassen und Fahnen wurden geschwenkt. Geduldig wartete man auf die Militärflugzeuge, die den Platz überfliegen sollten. Als sie zwischen den Häusern auftauchten, wurde das Ereignis mit dem Smartphone natürlich festgehalten.


Das Land der Selfies
Auch China ist ein Land der Eitelkeiten, auch hier ist das Selfie-Fieber ausgebrochen, vielleicht ein wenig intensiver als anderswo. Jeder fotografiert jeden und sich selbst. Das hat aber auch eine Menge Charme. Denn wie gesagt, man darf mitfotografieren. Und was sind schon die verbotene Stadt, das Olympiastadion, der Tiantan-Park und die vielen anderen Sehenswürdigkeiten, ohne sich selbst dabei feiern zu können! Hier eine kleine Galerie.

Der Lama Yonghe-Tempel 雍和宫
Die ehemalige Residenz des Prinzen Yinzhen wurde 1744 zu Ehren seines Vaters zu einem lamaistischen Tempel umgebaut. Es ist der größte außerhalb Tibets. Der lamaistisch-buddhistische Tempel ist ein Publikumsmagnet und in der Tat ein sehr bunter Ort. Für uns überraschend, dass fast nur junge Frauen hier ihre Weihrauchstäbchen zur Reinigung und Heilung abbrannten.
Der Himmelstempel 天壇 / 天坛
Ein kaiserlicher Opferaltar. Kaiser Zhuli ließ ihn in der Ming Dynastie im Jahr 1420 erbauen. Die Gaben galten der Sonne, dem Mond und den Sternen, dem Himmel, dem Donner, dem Wind und dem Regen sowie den Amtsvorgängern. Die Stätte gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO
Peking bei Nacht






In die Verbotene Stadt
Sie war wegen der Feierlichkeiten viele Tag für Besucher gesperrt. Aber wir hatten Glück. Die Parteiprominenz gab das Tor des himmlischen Friedens, das Haus mit dem Mao-Portrait, also den Eingang zur verbotenen Stadt wieder frei und das Volk durfte hinein.
