Über 6000 Kilometer durch die
Volksrepublik China 中华人民共和国 
Die Idee
Diese beruhigende Atmosphäre genoß ich schon oft. Das Tor liegt im chinesischen Garten in Berlin-Marzahn.
Es wurde langsam Zeit, dass ich das echte China kennenlerne und plötzlich ergab sich eine Möglichkeit. Mein Freund Ulf Dammann lud mich zu seinem bevorstehenden runden Geburtstag ein, den er allerdings im November 2019 in Hongkong feiern wollte. Die Planung für diese gemeinsame Reise wurde nun von Tag zu Tag umfangreicher. Schließlich wollten wir im September 2019 zunächst mit der transsibirischen Eisenbahn nach Moskau und dann von Peking aus, mit dem Zug kreuz und quer durch China fahren, um dann von Hongkong zurückfliegen. Das ging schon mal schief. Aber nicht der Corona-Virus behinderte uns. Zum Glück! Von dem wussten man noch nichts. Erst zweieinhalb Monate später wird der mutige Arzt Li Wenliang den Virus bemerken und seine Behörden informieren. Er wird heftig Ärger kriegen. Im Februar 2020 wird er selbst Opfer der bösartigen Krankheit. Unser "Virus" war ganz anderer Natur.
Passt bloß auf!
Die transsibirische Eisenbahn (eine private Warnung nach einem zerplatzten Traum) 

 Zeichnung: Amélie Charron - qiellaryart.myportfolio.com

1. Nach Möglichkeit nicht in Russland online buchen! 
Für den Fall eines Konfliktes hat man dort quasi keinerlei Rechte, nur auf dem Papier. Man ist der möglichen Willkür eines russischen Vertragspartners nahezu schutzlos ausgeliefert. Selbst im Konfliktfall raten Rechtsanwälte in Deutschland von einem Rechtsstreit mit dem Argument ab, man habe dort ohnehin kaum eine Chance, Recht zu bekommen. 
2. Keinerlei Vorauszahlungen leisten! 
In unserem Fall haben wir der TransSib Reisen GmbH in Sankt Petersburg erst eine Anzahlung geleistet, dann den vollen Preis für zwei Einzelkabinen überwiesen. Kurz danach ging der Ärger los. Angeblich forderten erst die Chinesen mehr Geld, dann erhöhte sich der Kaufpreis, dann gab es angeblich keine Einzelkabinen mehr (obwohl sie online noch angeboten wurden, wahrscheinlich aber von Anfang an nicht existierten). Schließlich schickte man uns, obwohl wir das immer vehement abgelehnt hatten, ein Ticket für eine Doppelkabine. Anstatt uns wenigstens das zu viel gezahlte Geld zu erstatten, setzte man uns auf eine sogenannte Nörglerliste und schickte uns eine Rechnung, die einen noch um ein paar Euro höheren Betrag auswies. Nörgelei verursache, so hieß es, weitere Unkosten. 
Das ungewünschte Ticket war tatsächlich echt und ein hilfreicher Freund konnte es in Moskau am Bahnschalter zurückgeben. So verringerten wir unseren Verlust etwas. 
Übrigens: Unsere Anzeige wegen Betrugs wurde in Berlin von der Staatsanwaltschaft mit dem Argument verworfen, dass in diesem Fall eine Betrugsabsicht nicht von Anfang an erkennbar sei. Zitat: Der Beschuldigte hätte bereits zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses die Absicht gehabt haben müssen, das Geld für sich zu vereinnahmen, ohne die bestellten Tickets zu liefern. 
Wie bitte? Weil dem Beschuldigten diese Absicht möglicherweise erst später einfiel, ist es also kein Betrug?
3. Die gute Nachricht! 
Es gibt in Berlin, anders als wir glaubten, ein Reisebüro, bei dem man Fahrten mit der TransSib. buchen kann. Natürlich ist es auch möglich, Tickets direkt bei der Russischen Staatsbahn zu erwerben, aber erst kurz vor der Reise und nur am Schalter der russischen Staatsbahn, denn sie bietet online (Stand 2019) keine Tickets an.
Nun aber endlich los!
Also mussten wir doch mit dem Flugzeug nach Beijing reisen. Ende September 2019 begann aber nun endlich die eigentliche Reise. Unsere Absicht war es, in China ausschließlich mit der Bahn zu fahren. 
Als wir das Visum beantragten, hatten wir alle Stationen innerhalb Chinas aufzulisten und sämtliche Buchungen vorzulegen. Selbst die Daten unserer (nicht mitreisenden) Angehörigen mussten wir angeben. Als Journalisten im Ruhestand ließ man uns noch einmal separat unterschreiben, dass wir auch wirklich nur privat reisen. Mussten wir uns Sorgen machen? Also gleich mal eines: Wir mussten nicht! 

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